Gegen das Vergessen: Putzpatenschaft für Stolpersteine
Anlässlich des Jahrestages des Todesurteils gegen die Widerstandskämpfer der Weißen Rose, Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst, ergriffen vier Schülerinnen und Schüler der 8b die Initiative und putzten die Stolpersteine in Neu Zittau.
Regelmäßig kümmern sich die Jugendlichen im Rahmen des Unterrichtsfachs Soziales und Bürgerschaftliches Engagement um die Gedenktafeln im Ort. „Mit dieser Aktion wollen wir ein Zeichen gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit setzen. Das ist besonders in der heutigen Zeit wichtig, wo menschenverachtende Ideologien und Verschwörungserzählungen wieder Auftrieb haben“, erzählt SBE-Lehrer Frank Ewald.
Am 13. November 2015 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig zusammen mit dem Campus Neu Zittau sowie dem Heimatverein vor der Geschwister-Scholl-Straße 15 in Neu Zittau zwei Stolpersteine für Anna und Malwine Blum. Die beiden Schwestern betrieben in ihrem Wohnhaus ein Textilwarengeschäft, bis sie am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Malwine Blum überlebte die Gefangenschaft im Ghetto nicht.
„Es ist toll, dass sich die Schüler für das gemeinsamen Putzen der Stolpersteine sofort bereit erklärt haben“, freut sich Alexandra Heckel, Assistentin des Direktorats Neu Zittau. „Nun glänzen die beiden Gedenktafeln wieder und lassen die Vorbeigehenden für einen kurzen Moment innehalten und an das Schicksal der Menschen gedenken.“
Das Projekt der "Stolpersteine" wurde 1992 vom Kölner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen. Mit den kleinen Gedenktafeln aus Messing wird europaweit der Ermordeten und Deportierten des Dritten Reichs gedacht.